„Es ist ein Marathon und kein Sprint“ – Pascal Lauria von Cogia

„Es ist ein Marathon und kein Sprint“ – Pascal Lauria von Cogia

Das Frankfurter Unternehmen Cogia intelligence bietet innovative Produkte und Lösungen in den Bereichen Web- und Social-Media-Monitoring, Marktforschung und Open Source Intelligence. Wir haben u.a. über das erfolgreiche Crowdfunding von Cogia Anfang des Jahres berichtet.
Nun haben wir den Gründer Pascal Lauria zum Gründer-Interview gebeten.

RMS: Bitte stelle Dich uns kurz vor. Wer bist Du und was machst Du?

Mein Name ist Pascal Lauria und ich bin der Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Cogia Intelligence. Das Unternehmen konnte sich in den vergangenen sieben Jahren als einer der führenden Anbieter im Markt für Social-Media-Monitoring, Web- und Text-Daten-Analyse etablieren. Das heutige Internet kann man als ein Dschungel an Informationen bezeichnen. Es wird immer schwieriger, in dieser Masse der Beiträge und Kommentare die wirklich relevanten zu finden. Doch gerade dies ist essentiell für Unternehmen, Behörden oder Verbände, um sich optimal im World Wide Web zu präsentieren. Wir bieten hier die notwendigen Lösungen und Dienstleistungen an, um derartige Informationen aus Nachrichtenseiten, Communities, Meinungsforen, Verbraucherportalen oder Blogs optimal zu erfassen sowie auszuwerten. Damit entlasten wir die Unternehmen, so dass sich diese darauf fokussieren können, die Schlussfolgerungen aus unseren Analysen zu ziehen.

RMS: Was macht das Geschäftsmodell einzigartig? Was ist der USP?

Die Alleinstellungsmerkmale von Cogia liegen vor allem auf zwei Gebieten: in der technologischen Kompetenz und in der Verbindung von technischen und redaktionellen Dienstleistungen.
Zum einem bietet Cogia nicht nur eine breite Quellenabdeckung an, die neben normalen Webseiten und Social Media auch TV/Audio, Print und interne Daten umfasst. Es werden auch mehr als 40 Sprachen verarbeitet (einschließlich Arabisch, Chinesisch, Japanisch und Russisch). Zur Analyse der Daten wird ein breites Spektrum an Text-Mining-Verfahren eingesetzt. Die Schwerpunkte liegen hier in der automatischen Kategorisierung von Dokumenten, in der Analyse inhaltlicher Relationen, in der automatischen Themenentdeckung und in der Analyse emotionaler Orientierungen. Diese schließt nicht nur eine Analyse hinsichtlich negativer oder positiver Stimmungslagen ein, sondern erstreckt sich auch auf die Identifikation von Emotionen wie Frustration, Ärger, Freude oder Bedauern. Damit sind wir aktuell weltweit einzigartig.
Zum anderen ermöglicht die enge Verzahnung von technischen und redaktionellen Dienstleistungen, dass Cogia ihre Kunden in jeder Phase eines Projekts optimal und ganzheitlich unterstützen kann. Unsere sehr erfahrene Redaktion richtet die jeweiligen Systeme maßgeschneidert ein (Setup) und betreut jeden Kunden während der ganzen Laufzeit, aber auch hinsichtlich punktueller Anforderungen, wie der Erstellung von Berichten.

RMS: Wie kam es zur Gründung von Eurem Startup?

Nachdem ich das Asus-EeePC-Projekt vorangebracht hatte, wollte ich etwas Anderes machen und dachte, dass „Web-Monitoring“ und „Text Mining“ Themen sind, die Zukunft haben. Makro-Analysen in Echtzeit machen zu können, war für mich als VWLer natürlich klasse. Da fühlt man sich ganz zuhause.

RMS: Wie habt Ihr bisher die Finanzierung gestemmt?

Unsere Umsätze stammen hauptsächlich aus drei Geschäftsfeldern: Verkauf von Lizenzen, Beratung und das Modell Software-as-a-Service. Letztes Jahr haben wir uns für eine Crowdinvesting-Runde entschieden, um das weitere Wachstum zu finanzieren, und vor kurzem ist ein einflussreicher Business Angel aus der Automobilindustrie bei uns eingestiegen.

RMS: Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher bei der Gründung und dem Aufbau von Cogia überwinden musstet?

Die beiden größten Herausforderungen waren finanzieller und technologischer Natur. Wir mussten die Finanzierung organisieren und eine echte Big-Data-Technologie vollständig neu entwickeln. Als wir anfingen, gab es dabei nur wenige Experten in diesem Bereich.

RMS: Mit wie vielen Leuten arbeitet Ihr mittlerweile an Eurem Unternehmen?

Unser Team wächst kontinuierlich und zählt aktuell über 20 Mitarbeiter.

RMS: Was macht Ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen?

Wir nehmen an zahlreichen Messen und Kongressen teil. Sehen zu, dass wir in den entsprechenden Online-Portalen und Anbieter-Listen präsent sind und bemühen uns um einen anspruchsvollen Web-Auftritt und eine aktive Social-Media-Präsenz.

RMS: Wo möchtet Ihr in den nächsten 3-5 Jahren stehen?

Vorgesehen ist die Internationalisierung. Deshalb sehen wir uns in den nächsten drei bis fünf Jahren auch an den neuen Märkten vor allem im Mittleren Osten und im asiatischen Raum. Eine erfolgreiche Expansion ist Teil unserer Vision, sowie der Ausbau unseres Kundenstamms, der Partnerbetreuung und des Marketings. Im deutschsprachigen Raum sind wir auf dem Weg, Marktführer für Text-Mining im Bereich der Kundenzufriedenheitsanalysen zu werden.

RMS: Wie siehst Du den Gründungsstandort Rhein-Main? Ist die Region eine gute Gegend für Startups?

Mittlerweile hat sich das Rhein-Main-Gebiet in puncto Gründungen gemausert. Insbesondere die großen, etablierten Unternehmen haben sich endlich aufgerafft und sind teilweise schon ganz vorne mit dabei, den Gründungsstandort zu stärken und zu entwickeln.
Ich denke zugleich, dass da noch deutlich mehr möglich ist. Und mit starken Universitäten wie der TU Darmstadt gibt es auch reichlich Potenzial an guten Leuten. Wenn dann noch die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und High-Tech-Startups wie uns wächst, wird die ganze Region davon profitieren.

RMS: Gibt es irgendeinen Tipp, den Du anderen Gründern mit auf den Weg geben möchtest?

Mein Tipp wäre, einen langen Atem zu haben und zäh zu sein. Es ist ein Marathon und kein Sprint. Dabei muss man kreativ bleiben und auch bereit sein, zu improvisieren.
 
Du hast selbst in FrankfurtRheinMain gegründet und möchtest dich für ein Gründer-Interview melden? Dann schreib’ an paul@rhein-main-startups.com.
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