Gründerinterview mit Lukas Reinhardt von Go Crush

Gründerinterview mit Lukas Reinhardt von Go Crush
von links nach rechts: Joao Ferreira, Lukas Reinhardt, Kai Burghardt (c) Carsten Lindstedt Photography www.lindstedt-photography.com

Das Frankfurter Startup Go Crush arbeitet an einem neuartigen Dating-Konzept, deren zugehörige App ihr im AppStore (für iPhones) und PlayStore (für Android-Geräte) beziehen könnt.       
Wir haben dem Mit-Gründer Lukas Reinhardt einige Fragen rund um ihre Gründungsidee und ihre bisherigen Erfahrungen beim Gründen gestellt.

RMS: Bitte stelle Dich uns kurz vor. Wer bist Du und was machst Du?

Ich bin Lukas Reinhardt und habe mit Kai Burghardt und Joao Ferreira das Startup „Go Crush“ gegründet.
Es war noch nie so leicht neue Leute kennenzulernen, wie mit unserer App Go Crush. Über unsere App findet man sich ganz schnell und einfach zu 4er oder 6er Gruppen zusammen und lernt sich dann bei gemeinsamen Aktivitäten kennen. Diese Aktivitäten vermitteln wir automatisch an passende Locations weiter, die uns dafür eine Provision zahlen.
Somit bildet Go Crush die Brücke zwischen online und offline Dating. „Online“ bilden sich ganz schnell und einfach die Gruppen ohne jegliche Kommunikation, die sich dann direkt „offline“ treffen.

RMS: Was macht das Geschäftsmodell einzigartig? Was ist der USP?

Bei Go Crush verschwendet man keine Zeit mit langwierigem Chatten oder Fake Accounts, sondern lernt sich direkt in einer Gruppe von vier oder sechs Personen bei einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant oder bei Aktivitäten kennen. So kann man quasi täglich mehrere potentielle Partner im wahren Leben kennenlernen und hat bis zum Treffen nur einen Zeitaufwand von maximal 5 Minuten.
Das Problem bei herkömmlichen Dating Apps ist meist, dass sich zwei Personen visuell attraktiv finden und oft anfangen miteinander zu chatten, aber meistens doch kein Treffen zustande kommt.
Ein weiterer Faktor ist, dass Crush-Treffen um einiges entspannter sind, als die klassischen Dates zu zweit, bei denen unangenehme Situationen vorprogrammiert sind. Man lernt sich in einer Gruppe kennen und kann problemlos auch eine Freundin oder Freund zur Auflockerung mit zum Treffen nehmen.
Außerdem kann man unsere App kostenlos in vollem Umfang nutzen, da wir durch die Provisionen von den Locations, bei denen die Treffen stattfinden, unser Geld verdienen.

Screenshot Go Crush Iphone 7 SilverRMS: Wie kam es zur Gründung von Eurem Startup?

Ich hatte die Idee zu Go Crush bereits im Herbst 2016. Frustriert von Dating Apps wie Tinder wollte ich lieber neue Leute im realen Leben kennenlernen. So entstand die Grundidee zu Go Crush: Schnell und unkompliziert Gruppentreffen ausmachen und neue Leute in lockerer Atmosphäre kennenlernen.
Im März 2017 fand ich schließlich zwei passende Partner zur Weiterentwicklung und technischen Umsetzung der Idee. Der erste Kontakt zwischen mir und Kai fand über die Startup Plattform „AngelList.co“ statt. Kurz darauf trafen wir uns auf einen Kaffee in der Frankfurter Innenstadt und schnell war klar: Wir werden Go Crush gemeinsam realisieren.
Kai überzeugte seinen Kollegen und Freund Joao schnell von der Idee zu Go Crush und die Zusammenarbeit konnte starten. Seit Mitte April 2017 steht die Go Crush App im App Store (iPhone) und Play Store (Android) zum Download bereit und einige Gruppentreffen konnten bereits ausgemacht werden.

RMS: Wie habt Ihr bisher die Finanzierung gestemmt?

Bisher finanzieren wir uns voll und ganz aus privaten Rücklagen. Der größte Kostenfaktor bildet die Miete für unser kleines Büro in Frankfurt West und Ausgaben für Marketingartikel wie Bierdeckel, Sticker und Flyer.
Da alle drei Gründer Vollzeit an Go Crush arbeiten, ist der Verdienstausfall durch die selbständige Arbeit natürlich ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Aktuell sind wir deshalb intensiv auf der Suche nach Business Angels für eine erste Finanzierungsrunde.

RMS: Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher bei der Gründung und dem Aufbau von Go Crush überwinden musstet?

Die erste große Herausforderung am Anfang war das Finden von geeigneten Co-Foundern, welche die gleichen Ansichten und Visionen haben.
Die aktuell größte Herausforderung ist die Gewinnung von neuen Nutzern bei einem überschaubaren Marketing Budget. Innerhalb der ersten acht Wochen konnten wir bereits ca. 800 Frankfurter Nutzer durch kostenlose Marketingmaßnahmen gewinnen. Die kostenlosen Quellen sind langsam ausgeschöpft. Jetzt müssen wir neue und effektive Wege finden.

RMS: Mit wie vielen Leuten arbeitet Ihr mittlerweile an Eurem Startup?

Aktuell arbeiten nur wir drei Gründer an Go Crush.
Wir sind aber gerade dabei Partner in den einzelnen Städten zu suchen, die uns bei der Akquise von Restaurants helfen und dafür eine Umsatzbeteiligung in der jeweiligen Stadt erhalten.

RMS: Was macht Ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen?

Gründerinterviews 😉
Um Nutzer zu gewinnen haben wir viele kostenlose Kanäle benutzt: Facebook Gruppen, Ebay-Kleinanzeigen, Emails, Instagram etc. Wir sind kreativ und haben immer wieder neue Ideen, wo wir gut werben können. Außerdem machen wir viele PR Maßnahmen. Vor ein paar Wochen wurde beispielsweise bei Planet Radio über unsere App berichtet.

RMS: Wo möchtet Ihr in den nächsten 3-5 Jahren stehen?

Go Crush soll die Brücke zwischen Online- und Offline-Dating bilden. Nicht nur für Deutschland, sondern Weltweit. In Zukunft wollen wir nicht nur eine Dating Plattform darstellen, sondern Menschen aller erdenklichen Interessen miteinander verbinden. So könnten sich zum Beispiel auch Kletterbegeisterte miteinander verbinden und wir vermitteln sie mit einem der vielen Kletterhallen zu einem gemeinsamen Treffen.

RMS: Wie siehst Du den Gründungsstandort Rhein-Main? Ist die Region eine gute Gegend für Startups?

Das Rhein-Main Gebiet bietet meines Erachtens gute Voraussetzungen zum Gründen. Es gibt viele Veranstaltungen rund um das Gründen, ein großes Netzwerk an Business Angels, einige Startup Programme und viele Co-Working Spaces. Gerade in der Seed-Phase bietet einem das Rhein-Main Gebiet optimale Bedingungen. Wenn das Unternehmen wächst und man qualifizierte Arbeitskräfte und größere Büroflächen braucht, ist Frankfurt im Gegensatz zu Berlin aber noch nicht konkurrenzfähig.

RMS: Gibt es irgendeinen Tipp, den Du anderen Gründern mit auf den Weg geben möchtest?

  1. Holt euch so viel Feedback ein wie möglich. Befragt potentielle Kunden, Investoren, Freunde und Familie was sie von deiner Idee halten.
    2. Sucht euch ein gutes Team, dem ihr vertraut und auf das ihr euch bedingungslos verlassen könnt.
    3. Lass euch von Rückschlägen oder negativer Kritik nicht unterkriegen. Es läuft nie so, wie man es sich vorstellt.

 
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