Startup Weekend Mittelhessen – endlich die eigene Gründungsidee angehen

Startup Weekend Mittelhessen – endlich die eigene Gründungsidee angehen

Vom 19.05. bis 21.05.2017 findet in Marburg wieder ein Startup Weekend Mittelhessen statt. An diesem Wochenende habt ihr die Möglichkeit, innerhalb von nur 54h eure vage Idee in ein konkretes Geschäftsmodell zu überführen und vor einer Jury zu pitchen.
Wir haben Martin Lacroix aus dem Orga-Team zu diesem Format und den Chancen für die Teilnehmer befragt.
Martin, du bist einer der Initiatoren und Organisatoren vom Startup Weekend Mittelhessen. Was ist das und wie läuft es ab?
Also, das Startup Weekend ist ein 54 Stunden Workshop, bei dem Ideen zu tragfähigen Geschäftsmodellen entwickelt werden sollen. Ich erkläre das Format eigentlich immer als Simulation von Unternehmertum, bei der man seine Idee sehr schnell und sehr gut testen kann. Aus meiner Sicht ist man ziemlich nahe an der Realität, weil man von der ersten Sekunde an im Wettbewerb steht.  Es ist ja nicht so, dass jeder ein bisschen an seiner Idee basteln kann, sondern Ideen werden durch ein Teilnehmer-Voting am ersten Abend ausgewählt. Alles beginnt also mit dem 60-Sekunden-Pitch. Hier muss man die anderen Teilnehmer von sich und seiner Idee überzeugen. Unmittelbar danach geht es für die Team-Leader gleich weiter, da für ihr Team Leute gewinnen müssen, die an der Idee mitarbeiten wollen. Das ist Startup-Recruiting wie im wahren Leben.
Wenn man das geschafft hat, geht es los mit der eigentlichen Entwicklung der Idee. Ziel ist es, die Idee so aufzuarbeiten, dass daraus ein Investment Case wird, in den Investoren tatsächlich investieren würden. Eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe, aber auch eine sehr gute Übung, wenn man tatsächlich die Idee realisieren möchte. Die Teams bekommen einerseits Unterstützung durch unsere Mentoren, andererseits versuchen wir durch spannende Impulsvorträge für den Erfolg relevantes Wissen zu vermitteln. Bspw. wird Max Tebbe von der Gründerwerkstadt erklären, wie man mit dem Business Model Canvas die Idee  schnell und strukturiert zu einem Geschäftsmodell entwickeln kann.
Abschluss findet dieser Entwicklungsprozess in den Final-Pitches, bei denen die Teams ihre Ergebnisse vor einer erfahrenen Jury präsentieren und die besten Pitches ausgezeichnet werden.
Der Rest ist Party und gute Stimmung!
Martin Lacroix
Für wen empfiehlst du SW?
Das Startup Weekend Mittelhessen, kann man natürlich denjenigen ans Herz legen, die eine konkrete Idee haben und jetzt den nächsten Schritt in Richtung Verwirklichung gehen wollen. Beim letzten Startup Weekend war es so, dass diejenigen mit Ideen vor allem von den Kontakten profitieren konnten, die sie während des SW geknüpft haben. Hieraus haben sich u.a. gute Beziehungen zu Business Angels entwickelt, die jetzt erste Früchte tragen.
Aber auch für diejenigen, die keine Idee haben oder diese vielleicht noch nicht pitchen wollen, ist es interessant, die Startup Welt nicht nur von der Seitenlinie aus zu betrachten, sondern mitzumischen und Kontakte bspw. zu unseren Mentoren bekommen. Mittendrin statt durch dabei, ist das Motto.
Dann sind natürlich Startups für viele Studis eine attraktive Adresse, um in den Job einzusteigen. Wer an einem Praktikum oder einem Jobeinstieg in diesem Bereich interessiert ist, kann hier einerseits viel lernen und andererseits zeigen, dass er sich in dieser Welt aktiv bewegt. Yassin Hankir – CEO von savedroid, die ja gerade sehr krass unterwegs sind  und der die Keynote am Freitag halten wird – sucht Leute. Für ihn ist es spannend zu schauen, was nördlich der Rhein-Main-Region so abgeht.
Ähnliches gilt auch für Corporates, die auch immer stärker auf die dynamischen und innovativen Methoden setzen, die von Startups entwickelt wurden. Ein gutes Beispiel ist die Deutsche Bahn. Matthias Patz, der dort VP New Venture und einer unserer Mentoren ist, sucht gerade jemanden, der diesen Spirit hat und sich mit genau mit den Methoden auskennt, die die Leute nebenbei bei uns lernen.
Was begeistert dich selbst an SW?
Am meisten begeistern mich die Möglichkeiten, die mit dem Startup Weekend Mittelhessen geschaffen werden. Für diejenigen, die es ernst mit ihrer Idee meinen, kann das der Beginn einer sehr spannenden und erfolgreichen Reise werden.
Mir gefällt auch das Momentum, das bei dem Format entsteht. Es ist wie eine Art Beschleuniger, der Dich im Idealfall auf ein neues Level hebt. Damit haben sehr viel die Leute zu tun, die wir als Mentoren gewinnen konnten. Diese Art des Mentorings bzw. Coachings erhält man normalerweise nur selten, weil der Zugang zu diesen herausragenden Gründern fehlt. Wir bieten diesen Austausch.
Dazu gehört auch, dass die Leute nicht als Unternehmer geboren werden. Viel Übung ist aus meiner Sicht viel wichtiger. Wir bieten beim Startup Weekend das Format, um mit dem Üben zu beginnen. Kostet halt schon Überwindung vor der Crowd zu pitchen. Aber genau darum geht es in der frühen Phase einer Gründung. Wer in Gründerprogramme rein oder eine Finanzierung bekommen will, muss eine gute Idee haben und pitchen können. Da sollte man jede Chance nutzen, um an der Idee zu feilen und den Pitch zu üben. Bei uns gibt‘s das professionelle Feedback noch gleich dazu.
Zu guter Letzt begeistert mich, dass die Leute anfangen Ideen zu teilen. In Deutschland bestehen häufig diese Vorbehalte. „Kann ich noch nicht verraten.“ hört man oft. Letztendlich führt das nur dazu, dass man extrem langsam wird und Langsamkeit und Startups passen nicht gut zusammen. Das führt nur dazu, dass man nicht vom Fleck kommt und irgendwann verliert die beste Idee an Aktualität und Kraft. Diejenigen, die die Planspiele bevorzugen, werden ewig am Spielfeldrand bleiben. Aus Denkern Macher machen. Das ist es was wir wollen und beim Startup Weekend haben wir schon gezeigt, dass es tatsächlich machbar ist.
Was sind eure persönlichen Highlights bisher von SW Mittelhessen?
Highlights gibt es einige.
Beim Startup Weekend selbst, hat mich das Pitch-Fire am meisten begeistert. Es war ja nicht klar, wie viele Leute kommen, die ihre wirklich ihre Idee pitchen wollten. Mario Hachemer hat die Bude aber gut angeheizt und es geschafft, dass es immer mehr wurden, die ihre Idee präsentieren wollten. Da war eine sehr starke, energiegeladene, kreative Atmosphäre im Raum, die dann auf den dann folgenden Teil des Wochenendes übertragen wurde und das Startup Weekend Mittelhessen geprägt hat.
Ziemlich stark finde ich auch, dass es einige Teams ziemlich weit gebracht haben und dass das Startup Weekend der Ausgangpunkt dafür war. Das finde ich schon ziemlich cool. Zu nennen wären bspw. Pronteo, die es in das erste Programm des Accelerator Frankfurt geschafft und sich gegen 160 Teams durchsetzen konnten. Die Jungs von GraphCMS, die an ihrer Idee weitergearbeitet haben, in Kürze ihr erstes Funding erhalten und auf der Suche nach den ersten Mitarbeitern sind. Aber auch Schorlefranz, der den Schwung mitgenommen hat und seine Weinschorle erfolgreich am Markt platzieren konnte.
Das Startup Weekend hat auch dabei geholfen, das Thema in der Region neu zu denken und hat der Diskussion einen gewissen Impuls gegeben. Eigentlich ist die Region Mittelhessen ein ziemlich guter Standort für Startups. Hier hätte man alles was man braucht, um erfolgreich zu sein. Kreative und talentierte Menschen, die bspw. an der THM zu Softwareentwicklern ausgebildet werden. Einige der Teilnehmer wissen das offenbar zu schätzen. Wie gesagt, die ersten Gründungen stehen kurz bevor.
 
Alle Infos zur Veranstaltung bekommt ihr unter www.startup-weekend-mittelhessen.de.
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