“Langfristig wollen wir die Art, wie Menschen Restaurants entdecken und weiterempfehlen, revolutionieren”-Interview mit Chris Chard von foodQuest

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“Wir lieben gutes Essen, mit Hingabe geführte Restaurants und das einzigartige gemeinschaftliche Erlebnis eines gelungenen Restaurantbesuchs.”  so beschreibt das Team vom Darmstädter Start-up foodQuest ihre gemeinsame Leidenschaft, die sie in Form einer sehr ansehnlichen und benutzerfreundlichen iPhone-App realisiert haben. Die anlassbezogenen Restaurant-Empfehlungen bietet eine breite Auswahl an Filtereinstellung an und zeigt darauf hin die besten Ergebnisse auf, samt Qype-Ratings und der Möglichkeit für eine direkte Tischreservierung aus der App heraus. Seit diesem Sommer gibt es nach Hannover nun auch eine Version für Frankfurt und ein bundesweiter Start wird gerade vorbereitet. Co-Founder Chris Chard, verriet uns im Interviw welche weiteren Ziele er mit foodQuest verfolgt, wie es zur Gründung kam und welche Stolpersteine es bisher zu überwinden galt.

RMS: Hallo Chris. Bitte stell dich kurz vor: wer bist du und was machst du?

Chris Chard: Mein Name ist Chris und ich bin Co-Founder von foodQuest. Ich leite unsere Produktentwicklung, aber habe auch in den meisten anderen Themen, die im Unternehmen anfallen, die Nase drin. Studiert habe ich Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Darmstadt und lebe mit meiner Freundin in Darmstadt.

RMS: Wie bist du/seid ihr auf die Geschäftsidee zu foodQuest gekommen und wie kam es zu der Gründung?

Chris Chard: Wir waren mit den vorhandenen Möglichkeiten, gute Restaurants zu finden, unzufrieden. Entweder hunderte von Nutzer-Reviews lesen oder Gastronomie-Führer (mit möglicherweise veralteten oder gekauften Empfehlungen) durchblättern ist einfach im Zeitalter von Smartphone und Tablets nicht mehr zeitgemäß. Deswegen haben wir uns sehr genau angeschaut, wie die Entscheidungsprozesse bei der Restaurant-Auswahl aussehen. Wenn man Essen gehen will, tut man dies immer aus einem gewissen Anlass heraus. Das ist so fundamental, und trotzdem fokussiert sich bisher niemand darauf. Wir haben noch am selben Tag losgelegt mit dem Konzept, eine Woche später standen die ersten Mockups und eine erste Zielgruppen-Befragung hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Pfad waren.

Chris ChardRMS: Wie hat sich euer Team gefunden?

Chris Chard: Mein Mitgründer Ken und ich sind seit der Schulzeit beste Freunde. Wir haben das Studium nebst aller Klausuren, Praktika und Abschlussarbeiten zusammen durchgezogen. Zum Ende des Studiums war uns klar, dass unsere Zukunft in der Verwirklichung der eigenen Visionen liegt. Unseren Backend-Entwickler Christian kannten wir bereits aus einem vorigen Gründungs-Projekt. Zudem konnten wir uns in enger Kooperation mit der TU Darmstadt viel Know-How in Form studentischer Arbeiten ins Unternehmen holen.

RMS: Wie sind die ersten Reaktionen auf foodQuest?

Chris Chard: Wir freuen uns über die sehr positive Resonanz. Die Idee leuchtet den meisten, mit denen wir sprechen, direkt ein. Und auch unsere iPhone-App wird gut aufgenommen. Allerdings ist es oft gerade das ernst gemeinte kritische Feedback, dass einen wirklich voranbringt. Deswegen probieren wir viel aus und achten sehr genau darauf, wie die Leute reagieren. Zurzeit gibt foodQuest Restaurantempfehlungen für Frankfurt und Hannover, wir arbeiten aber unter Hochdruck am deutschlandweiten Launch und haben zZ eine Beta-Phase mit 50 Foodies am laufen.

RMS: Welche Ziele verfolgt ihr langfristig?

Chris Chard: Langfristig wollen wir die Art, wie Menschen Restaurants entdecken und weiterempfehlen, revolutionieren. In Zeiten der allgegenwärtigen Informationsüberfrachtung gibt es hier viel zu tun, um wirklich die Spreu vom Weizen zu trennen. Wir sind überzeugt, dass es für jeden Anlass überall ein perfektes Restaurant gibt. Man muss nur wissen, wo.

RMS: Wie habt ihr die Finanzierung gestemmt?

Chris Chard: Aktuell sind wir EXIST-finanziert und führen derzeit Gespräche mit dem Ziel einer Anschlussfinanzierung.

RMS: Welche Stoplersteine gab es bisher?

Chris Chard: Es gibt immer wieder Leute, die uns sagen, dass wir doch genauso wie Qype & Co sind und keinen USP bieten. Wer unsere Vision aber wirklich verstanden hat, weiss, dass das nicht stimmt. In solchen Situationen muss man sich immer wieder auf seine Ziele und Werte besinnen und weiterarbeiten.

RMS: Was werdet ihr machen, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen?

Chris Chard: Wir haben mit professioneller Unterstützung ein PR-Konzept erarbeitet, um gezielt und strategisch vorzugehen. Ab dem deutschlandweiten Launch werden wir auf ausgesuchten (nicht allen!) Social-Media-Kanälen Inhalte senden. Der Fokus liegt dabei darauf, unsere Zielgruppe mit relevanten Inhalten zu begeistern und die Marke immer weiter aufzubauen.

RMS: Habt ihr Tipps für andere Gründer und wie schätzt ihr die Situation für Start-ups im Rhein-Main Gebiet generell ein?

Chris Chard: Nicht zu lange warten mit dem Markteintritt. Und bei allem, was man tut und entscheidet, auf den gesunden Menschenverstand hören. Es entstehen zur Zeit immer mehr (Web-)Gründungen im Rhein-Main-Gebiet, die eine gewisse Dynamik in die Szene bringen. Gerade für Internet-Startups wie uns ist es hier allerdings immer noch nicht ganz einfach. Um Berlin in diesem Bereich einzuholen fehlt noch einiges an Know-How und Kapital.

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