Frankfurt wird in London nach dem Brexit als nächster großer Fintech-Hub gesehen

Frankfurt wird in London nach dem Brexit als nächster großer Fintech-Hub gesehen

Eine Delegation aus joinmainland.com, Fintech Headquarter und Startupradio traf sich Ende Januar zu Gesprächen mit Investoren und Fintechs in London. Der Besuch diente der Vorstellung des Projektes joinmainland.com, geförderte von der Wirtschaftsförderung Offenbach. Ziel von Joinmainland ist es, Londoner Startups und Fintechs im Falle eines harten Brexit den Zugang zum europäischen Binnenmarkt zu sichern. Insbesondere Fintechs sind hier auf das „Passporting“ angewiesen, welches ihnen erlaubt mit der Genehmigung der Finanzaufsicht eines EU Staates, Finanzdienstleistungen im gesamten Binnenmarkt zu verkaufen. Die Initiative will Fintechs dabei unterstützen ein Büro in der Rhein-Main Region zu eröffnen und so das Passporting aus „Mainland“ weiter nutzen zu können, trotz Brexit. Der Standort Rhein-Main soll so auch Londoner Gründern den einfachen Zugang zum boomenden Frankfurter Fintech-Ökosystem ermöglichen und zu einem aktiven Austausch führen.

2016 wuchs die Zahl der Fintechs in Frankfurt um 45%

Insbesondere überraschte die Delegation, welche offenen Türen sie in London eingerannt haben. Viele Startups und Investoren waren sich über den Handlungsdruck bewusst und schnell kam das Verständnis auf, warum es sich lohnt in „Mainland“ zumindest eine Zweigstelle zu haben. Es scheint zwar so zu sein, dass Berlin die Headlines deutscher Startup Blogs dominiert, dass aber in den internen Memos von Londoner Investoren und Startups tatsächlich Frankfurt und Paris stehen.

„Frankfurt stands to profit most from the Brexit” VC in London über den Brexit und seine Sicht der nahen Zukunft.

Frankfurt muss sich noch ein ganzes Stück besser verkaufen! Keiner der vielen Londoner Teilnehmer von Präsentationen, Meetups oder Meetings war sich überhaupt bewusst, dass die Landesregierung von Hessen ihnen Ansprechparter zur Verfügung stellt. Somit waren öffentliche Stellen für deren Überlegungen Post-Brexit ausgeschlossen. Viele der Gesprächspartner haben Paris und Frankfurt als Finanzstandort auf dem Schirm, aber keiner der Angesprochenen konnte etwas über die RheinMain Region als Startup Standort berichten. Von Deutschland blieb lediglich der Berliner PR-Stunt mit dem Werbebanner einigen Investoren in unguter Erinnerung.

„I was not aware that Frankfurt has such a booming fintech ecosystem” VC in London.

Nach ein paar Erklärungen des Frankfurter Ökosystems war den Startups und Investoren klar, dass eine Zweigstelle in Frankfurt ein Gewinn sein kann. Einige Gründer signalisierten Bereitschaft das Frankfurter Startup-Ökosystem persönlich kennen zu lernen und werden dies wohl auch bald tun.
 

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