Die Rhein-Main-Region als Startup-Standort auf dem Prüfstand

Die Rhein-Main-Region als Startup-Standort auf dem Prüfstand
[Foto Frankfurt Skyline: © reisen-sehenswuerdigkeiten.de / pixelio.de]

Wenn man an Startups in Deutschland denkt, denkt man automatisch an Berlin oder München. Doch wie die Studie “Die Rhein-Main-Region als Gründerökosystem – Stärken, Schwächen und Entwicklungschancen” des RKW Kompetenzzentrums in Zusammenarbeit mit der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt zeigt, wird auch die Rhein-Main-Region immer interessanter für Startups.

In welchen Branchen wird hier gegründet?

Etwa 50% aller Startups werden hier in den Bereichen Innovative Services oder Big Data gegründet. Aber auch E-Commerce oder Digital Media sind mit 14, respektive 12 Prozent noch stark vertreten. In der noch sehr jungen Fintech-Branche mangelt es in der Region noch ein wenig an Startups, obwohl man bei der Nähe zur Finanzstadt Frankfurt eigentlich mit dem Gegenteil rechnen sollte. Dies liegt laut den Gründern auch daran, dass es immer wieder zu regulatorischen Schwierigkeiten kommt und die Gründung eines solchen Unternehmens im Ausland meist einfacher ginge. Sicherlich ist aber auch damit zu rechnen, dass diese Branche über die nächsten Monate und Jahre zu einer Säule der lokalen Gründerszene werden wird.

Vorteile der Rhein-Main-Region als Gründerökosystem

In kaum einer anderen Region sind die Gründer so gut vernetzt wie hier. Allein in der zweiten Jahreshälfte 2015 wurden etwa 140 Gründertreffen veranstaltet. Wer sich vernetzen möchte, kann hier also fast jeden Tag neue Kontakte knüpfen. Diese sehr aktive Gründerszene ist aber auch kein Wunder, da die Region zu den fünf gründungsstärksten Deutschlands zählt. Dabei sollte man aber beachten, dass fast alle Gründer auch aus der Region stammen, außerhalb gilt die Rhein-Main-Region nicht als attraktiver Startup-Standort und lockt daher wenige Gründer an.
Zusätzlich zu den hervorragenden Networkingmöglichkeiten kann der Standort mit einer exzellenten Infrastruktur und einem der größten Flughäfen weltweit auftrumpfen. Zusätzlich ist die Region sehr gut mit mittelständischen Unternehmen versorgt, sodass Startups der Marktzugang erleichtert werden.

Die Nachteile des Gründerökosystems Rhein-Main

Als ein Problem für Gründer in der Region stellt sich die Finanzierung durch Venture-Capital-Fonds dar. Im Vergleich zum deutschen Durchschnitt sind hier nur unterdurchschnittlich viele Unternehmen durch Venture Capitals finanziert. Allerdings sind Business Angels auch im internationalen Vergleich zu Genüge vorhanden.

Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, geeignete Geschäftsräume zu finden. Die Mietpreise liegen mit bis zu zwanzig Euro pro Quadratmeter deutlich über den für Startups üblichen und aufwendbaren Kosten. Ein wenig Abhilfe schaffen hier Startup-Zentren und Coworking-Spaces.

Das größte Problem der Region dürfte jedoch die Personalplanung sein. Viele der potenziellen Arbeitnehmer sind zwar auf fachlichem Spitzenniveau, arbeiten aber lieber bei etablierten Unternehmen in Frankfurt oder anderen Großstädten, da diese mit sicheren Arbeitsplätzen und hohen Gehältern werben.

Fazit

Die Rhein-Main-Region braucht sich als Gründerökosystem nicht vor den deutschen Konkurrenten Berlin und München zu verstecken. Selbst im internationalen Vergleich erscheint der Standort noch sehr attraktiv. Das liegt an der sehr aktiven und vernetzten Gründerszene und den noch lange nicht ausgeschöpften standortbezogenen Möglichkeiten für neue Unternehmen. Vor allem Startups im E-Commerce Bereich fällt aufgrund der vorhandenen Infrastruktur das Wachstum leicht, aber auch Fintech könnte trotz der regulatorischen Probleme noch weiter ausgebaut werden, da in der Region das spezifische Know-How ausreichend vorhanden ist.

 

Die Studie könnt ihr auf der RKW-Website herunterladen

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