„Ich habe diese Firma gegründet, um Menschen zu helfen“ Interview mit Cagla Uncubasi von Sky-Med

„Ich habe diese Firma gegründet, um Menschen zu helfen“ Interview mit Cagla Uncubasi von Sky-Med

„Ich habe diese Firma gegründet, um Menschen zu helfen“ Interview mit Cagla Uncubasi von Sky-Med
Heute für Euch im Interview: Cagla Uncubasi. Die 27jährige aus Bad Schwalbach hat Ende letzten Jahres das Unternehmen SkyMed gegründet. SkyMed (www.sky-med.de) ist spezialisiert auf den Transport von Schwerkranken, z. B. Auslandsrückholungen/Auslandsbegleitung oder auch Palliativtransporte. Zusätzlich bietet das Unternehmen auch die Betreuung Schwerkranker auf Urlaubsreisen an.
Cagla SkyMed 2
RMS: Bitte stelle Dich uns kurz vor. Wer bist Du und was machst Du?
Mein Name ist Cagla Uncubasi ich bin 27 Jahre alt und habe SkyMed nach zweijähriger Vorbereitungszeit am 1.12.2013 gegründet. Ich bin examinierte Rettungsassistentin mit verschieden Zusatz Qualifikationen und habe vor der Gründung von SkyMed vielseitige Erfahrungen gesammelt, wie z. B. im Rettungsdienst oder auf unterschiedlichen Intensivstationen.
RMS: Wie kam es zur Gründung von Deinem Startup?
Als ich noch ein Teenager war, ist meine Großmutter schwer erkrankt. Als man ihr hier nicht mehr helfen konnte, wollte sie die ihr noch verbleibende Zeit in der Türkei verbringen und zu Hause sterben. Damals merkte ich zum ersten Mal, wie schwierig es ist, den Transport von schwerkranken Menschen zu organisieren. Einige Jahre später, als ich selber beruflich mit solchen Menschen zu tun hatte, merkte ich, dass es für Schwerkranke immer noch mühsam ist, zu reisen. Mir wurde schnell klar, dass es eine Vielzahl von Menschen gibt, die in diesem Bereich Hilfe brauchen. Obwohl ich meinen damaligen Beruf als Rettungsassistentin mit großer Begeisterung ausübte, wusste ich, dass ich Sky-Med gründen muss, um Menschen zu helfen.
RMS: Was waren die größten Stolpersteine aus dem Weg zur Gründung?
Dank meiner Ausbildung und meiner Berufserfahrung verfügte ich zum Zeitpunkt der Gründung bereits über ausreichendes fachliches Wissen. Eine Herausforderung war allerdings die notwendige Berufshaftpflicht. Da mein Geschäftsmodell ziemlich ungewöhnlich und den meisten Versicherungen weitgehend unbekannt ist, war keine bereit mit mir einen Versicherungsvertrag abzuschließen. Mit der Hilfe eines spezialisierten Anwaltes konnte ich jedoch auch dieses Problem lösen.
RMS: Wie viele Mitarbeiter hat SkyMed?
Aktuell bin ich bei SkyMed alleine. Es kommt allerdings bereits jetzt schon vor, dass ich so viele Aufträge erhalte, dass ich sie nicht alle bearbeiten kann. In diesen Fällen arbeite ich mit ausgewählten Aushilfen zusammen.
RMS: Was machst Du, um den Bekanntheitsgrad von SkyMed weiter auszubauen?
Ich nutze intensiv das Internet und werbe z. B. über meinen Facbook-Account oder meine eigene Website www.sky-med.de. Zusätzlich intensiviere ich aktuell die Pressearbeit. Ganz wichtig sind für mich Kooperationspartner wie Deutsche Botschaften im Ausland und Versicherungen, die Rückholtransporte finanzieren. Für diese habe ich eigenes Informationsmaterial entwickelt, dass ich mittlerweile weltweit verteile.
RMS: Wo möchtest Du in den nächsten 3-5 Jahren mit Deinem Unternehmen stehen?
Mein Ziel ist es auf jeden Fall die Firma zu vergrößern. Neben mehr Aufträgen und mehr Mitarbeitern ist es mein Ziel auch international zu expandieren. Eine Filiale in der Türkei oder an einem anderen ausländischen Standort ist mein Ziel! Inhaltlich möchte ich mehr Aufträge in der Ambulanzfliegerei bearbeiten. Durch meine intensivmedizinische Ausbildung kann ich auch intubierte oder Patienten mit einem Polytrauma begleiten.
RMS: Wie siehst Du den Gründungsstandort Rhein-Main gerade für Startups aus der Gesundheitswirtschafft?
Die Rahmenbedingungen in der Region sind für mich ideal: Dank des Frankfurter Flughafens bin ich in kürzester Zeit an fast jedem Fleck der Welt und kann Patienten auch aus den entlegensten Regionen begleiten. Von Vorteil ist natürlich auch, dass die medizinische Versorgung in der Region auf einem hohen Niveau stattfindet und viele Patienten aus dem Ausland genau hier behandelt werden wollen. Das sind auch für andere Gründer in der Gesundheitswirtschaft perfekte Rahmenbedingungen. Persönlich habe ich mir vorgenommen, mein Netzwerk in der Region zu vergrößern und die Zahl regionaler Kooperationspartner weiter zu vergrößern.
RMS: Gibt es irgendeinen Tipp, den Du anderen Gründern mit auf den Weg geben möchtest?
Man soll nie aufgeben und seinen Traum verwirklichen! Auch mein Weg war und ist manchmal holprig und steinig. Durchhalten lohnt sich jedoch und ich bin heute sehr stolz darauf, dass ich durchgehalten habe.

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