Inzumi – Der Individuelle Reiseführer. Interview mit Enrico Just über Kooperationen & Alleinstellungsmerkmale

inzumi
2009 stand der erste Prototyp und 2010 kam dann der 2.Platz beim Frankfurter Gründerpreis. Das junge, mit privatem Kapital gegründete Start-up inzumi bietet seinen Kunden auf seiner online plattform eine Vielzahl von handverlesenen Informationen zum jeweiligen Reisziel. Eine Redaktion stellt dabei die Qualität der Inhalte sicher während das IT Team sich um die Kernapplikation von inzumi.com, den „Reiseführer-Konfigurator“ kümmert. Damit lassen sich die verfügbaren Reiseinformationen zu einem stark individualisierten, persönlichen Reiseführer zusammenstellen-ob als Buch, Pdf oder auf dem Smartphone. Ein Reiseführer Barcelona-Kopenhagen-Oslo lässt sich so leicht zusmmenstellen..nicht gerade etwas, das man in der Buchhandlung findet.
In den letzten Jahren hat Inzumi viele große Reiseportale als Partner für sich begeistern können. Ob Expedia oder travelscout24-die Reiseportale profitieren von diesem Service den sie ihren Kunden anbieten können. Enrico Just, Gesellschafter und Geschäftsführer von inzumi verriet uns im Interview wie der Bekanntheitsgrad ganz ohne Werbung am Anfang aufgebaut wurde, wie es zu der Gründung kam und wie man sich im Reiseführermarkt behaupten kann.
RMS: Hallo Enrico. Bitte stelle dich kurz vor: Wer bist du und was machst du?
Hallo RMS! Seit 2009 bin ich als Gesellschafter und Geschäftsführer bei dem Reiseportal inzumi.com tätig. Ursprünglich wurde ich als Berater mit an Bord geholt. Als man mich dann fragte, ob ich nicht “offiziell” einsteigen möchte, musste ich nicht lange überlegen. Der Gründergeist hatte mich bereits gepackt und seit dem nicht mehr los gelassen. Die Aufgaben sind vielfältig: Vertrieb, Finanzierung, Business development und Strategie-langweilig wird es nicht. Zuvor war ich Gründungsvorstand der börsennotierten Tomorrow Focus AG und davor viele Jahre bei der Deutschen Lufthansa AG und der Bertelsmann AG tätig.
RMS: Wie kam es zur Idee und anschließenden Gründung?
Enrico Just: Ursprünglich war inzumi als Reisecomunity geplant-eine Art facebook für Reisen. Allerdings wurde dann schnell erkannt, dass diese Idee im besten Fall schwierig ist, denn der Anreiz wirklich regelmäßig auf solch eine Plattform zu gehen besteht nur ca.2 mal im Jahr, wenn man wirklich eine Reise plant. Danach kam die Idee mit den individuellen Reiseführern, die von von 3 jungen Männern stammt, die jemanden mit Erfahrung suchten. Nach 3 monatigem Verfeinern und der ersten Finanzierungsrunde durch private Investoren stand dann Mitte 2010 der erste Prototyp mit dem wir bereits den 2. Platz beim Frankfurter Gründerpreis holen konnten.
RMS: Was ist das Besondere an Inzumi und wie beurteilst du den Reiseführermarkt zur Zeit?
Enrico Just: Als touristischer Dienstleister bieten wir unseren Kunden ein einzigartiges technisches Tool, da sie sich auf unserer Seite einen vollkommen individualisierten Reiseführer zusammenstellen können. Dabei kann sowohl Reise- als auch Veranstaltungscontent kombiniert und das Ergebnis anschließend entweder als Pdf heruntergeladen, auf einem Smartphone genutzt oder der Reiseführer als Buch bestellt werden was weltweit einzigartig ist-dynamisch statt statisch! Unser Kernfokus liegt jedoch auf dem B2B Geschäft. Wir arbeiten mit fast allen großen Reiseportalen in Deutschland zusammen. Nach dem Buchen einer Reise z.B auf Travelscout24.de oder expedia.de , werden Kunden auf unsere Seite weitergeleitet und können sich dann dort ihren Reiseführer für die gebuchte Region zusammenstellen. Zudem kooperieren wir auch mit Hotels und Kreuzfahrtveranstaltern, die ihren Gästen durch uns einen speziellen Reiseführer an die Hand geben, der dann beispielsweise die Reisziele und Veranstaltungen in den verschiedenen Häfen abdeckt.
RMS: Warum habt ihr euch auf B2B spezialisiert?
Enrico Just: B2C ist insofern schwierig, als dass es, gerade am Anfang, sehr viel Medieneinsatz benötigt um eine gewisse Präsenz und einen soliden  Kundenstamm zu generieren.
RMS: Welche Stolpersteine galt es bisher zu überwinden und wie habt ihr die Finanzierung gestemmt? Welcher Kritik seid ihr anfangs begegnet?
Enrico Just: Wirkliche Stolpersteine gab es keine, aber am Anfang Bekanntheit als neues Unternehmen und Marke zu erlangen war definitiv eine Herausforderung! Im Endeffekt war es reiner Vertrieb. Da klassische Werbung viel zu teuer ist und für so ein junges Unternehmen einfach nicht stemmbar, verließ ich mich auf mein bis dahin ausgebautes Netzwerk. Zudem kommt in der Reisebranche die Schwierigkeit hinzu, dass man mit langen Leadzeiten rechnen muss. Bis ein Reiseportal oder Hotel so ein Angebot von einem unbekannten Dienstleister mal bearbeitet hat können 6 oder 9 Monate vergehen.
RMS: Welche Ziele werden längerfristig anvisiert?
Enrico Just: Ein klarer Trend, mit dem auch wir uns beschäftigen, ist der Übergang von Print zu Mobil. Print wird zwar nicht komplett verschwinden, aber weiter schrumpfen. Deshalb konzentrieren wir uns auf die Optimierung unserer digitalen Formate. Zudem haben wir als kleines Unternehmen den Wunsch, mit einem größeren Partner zu fusionieren, der unseren Service als wertvolles Add-On sieht zu seinem bestehenden Angebot. Ein sehr vielversprechender strategischer Partner wäre z.B. Amadeus, ein führendes Flugreservierungssystem das von sehr vielen Fluggesellschaften und Reisebüros genutzt wird und in der EU 80% des Marktes abdeckt.
RMS: Wie beurteilt Ihr das Rhein Main Gebiet im Allgemeinen was Entrepreneurship angeht?
Enrico Just: Schwierig zu sagen, da ich bisher nur in Frankfurt gegründet habe. Leider sehe ich aber immer noch zu wenig Unterstützung für junge Gründer. Zwar gibt es viele gute Möglichkeiten auf sich aufmerksam zu machen, wie z.B. durch Wettbewerbe wie den Frankfurter Gründerpreis, jedoch wird nach der Auszeichnung immer noch zu wenig bis gar keine Unterstützung und Beratung geboten.
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