“Wichtig ist es für seine Idee zu brennen” – Christophe Vermeersch von ROOMOVO im Gründerinterview

“Wichtig ist es für seine Idee zu brennen” – Christophe Vermeersch von ROOMOVO im Gründerinterview

Kürzlich haben wir Euch ROOMOVO aus Wetzlar vorgestellt, nun haben wir für Euch den Gründer Christophe Vermeersch im Interview.

RMS: Bitte stelle Dich uns kurz vor. Wer bist Du und was machst Du?

Ich heiße Christophe Vermeersch, bin 25 Jahre alt und der Gründer von ROOMOVO. Gerade beende ich meinen Master an der EBS Business School und absolvierte davor meinen Bachelor in Aviation Management an der IUBH in Bad Honnef. Ich bin gebürtiger Franzose und den Großteil meines Lebens in Salzburg, Österreich aufgewachsen. Seitdem ich klein bin, träume ich davon, Dinge zu kreieren und Neues zu erfinden.

RMS: Welches Problem löst ihr und was ist eure Idee?

Bei ROOMOVO kann jeder flexibel und bequem Möbel für Zuhause mieten. Durch die Mietpreisbremse steigen die Preise für möbliertes Wohnen immer weiter. Inzwischen bezahlt man in Städten wie Frankfurt oder Wiesbaden 8€ mehr im Monat pro m² für möblierte Wohnungen im Vergleich zu unmöblierten Wohnungen. Bei einer 40m² Wohnung bedeutet das ein Möblierungszuschlag von über 300€ im Monat. ROOMOVO, hingegen, verspricht Vollausstattungen bereits unter 100€ im Monat. Somit spart der Kunde nicht nur monatlich viel Geld, sondern hat auch die Möglichkeit das Zuhause nach eigenen Wünschen einzurichten. Für den Kunden bedeutet das auch keinen zusätzlichen Aufwand, denn bei uns ist die Lieferung, Montage und Abholung im Preis inkludiert. Wir wollen mit unserer Idee aber nicht nur Kurzzeitmieter ansprechen, sondern auch Langzeitmieter. Diese haben ab jetzt die Möglichkeit ihr Zuhause nach eigenen Wünschen anzupassen. Wem zum Beispiel die Couch nach 2-3 Jahren nicht mehr gefällt, kann diese ganz einfach bei uns umtauschen und so das Zuhause neu gestalten. Der Kunde ist nicht mehr jahrelang an eine Einrichtung gebunden und kann die eigenen vier Wände flexibel umgestalten. Wir sehen bereits in anderen Branchen, dass der Besitz von Gütern immer unwichtiger wird. Ob Autos, Werkzeuge, oder Kleider, heutzutage kann alles gemietet werden. Das hat auch den Vorteil, dass Ressourcen und Umwelt geschont werden. In der heutigen Zeit erlaubt unsere Möbelvermietung dem Kunden auch mobil zu bleiben. Sei es ein Jobwechsel oder ein Umzug aus privaten Gründen, der Kunde erspart sich durch die Möbelvermietung teure Umzüge und gegebenenfalls hohe Lagerkosten. Gleichzeitig verhindern wir, dass womöglich die vorhandene Möblierung für die neue Wohnung ungeeignet ist.

RMS: Wie kam es zur Gründung von Eurem Startup?

Ich kenne das Problem aus eigener Hand. Ich musste während meines Studiums knapp zehn Mal umziehen und war gezwungen während des Auslandssemesters und -Praktikums teure Mieten für Zwischenlagerungen zu bezahlen. Hinzu kommt, dass die günstigen Möbel die ich hatte nach 3 Mal abbauen nicht mehr stabil genug waren und ich somit immer wieder neue hinzukaufen musste. In meiner letzten teilmöblierten Wohnung war es dann so, dass ein Bett gefehlt hat. Ich musste also für nur 7 Monate ein Bett kaufen, welches jetzt wieder abgebaut und ungenutzt im Keller steht, nachdem ich zu meiner Freundin gezogen bin. Hätte ich damals ein Bett mieten können, hätte ich mir das teure Bett erspart. So kam mir dann die Idee, das Problem selbst in die Hand zu nehmen. Während meines Auslandssemesters in Indien hatte ich dann die Möglichkeit an der Idee zu arbeiten und legte nach meiner Rückkehr im Dezember direkt los. Nach 2-monatiger Vorbereitung sind wir vor knapp 2 Wochen endlich Online gestartet.

RMS: Wie habt Ihr die Finanzierung gestemmt?

Derzeit wird alles noch aus eigener Hand finanziert. Für die Testphase brauchen wir auch erstmal nicht viel Kapital, denn alle Möbel werden auf Anfrage beim Hersteller und Großhändler bestellt. Allerdings suchen wir bereits nach Investoren um die nächsten Schritte zu finanzieren.

RMS: Mit wie vielen Leuten arbeitet Ihr mittlerweile an Eurem Startup?

Derzeit bin ich der einzige der Vollzeit an dem Startup arbeitet. Allerdings bekomme ich Unterstützung von Freunden und Freundin in den Bereichen Buchhaltung, Finanzierung und Kommunikation. Wir sind aber schon auf der Suche nach Verstärkung, besonders in den Bereichen Einkauf, Marketing und Vertrieb.

RMS: Was macht Ihr, um Euren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen?

Derzeit setzen wir auf kostenloses Marketing. Wir haben auf Ebay Kleinanzeigen und Spock Anzeigen geschaltet, um auf uns aufmerksam zu machen. Alles andere läuft sonst über Mundpropaganda und Social Media, insbesondere über unseren Blog, mit dem wir letzte Woche gestartet sind. Wir sind momentan auf der Suche nach Unternehmen, die bereit sind, die Möblierung für Mitarbeiter an uns auszulagern. Das hat den Vorteil, dass Mitarbeiter, die nur einen begrenzten Zeitraum bleiben, die Möglichkeit haben, ihre Wohnung trotzdem nach eigenen Wünschen einrichten können.

RMS: Wo möchtet Ihr in den nächsten 3-5 Jahren stehen?

Da wir derzeit nur im Rhein-Main-Gebiet aktiv sind, wollen wir schon bald in ganz Deutschland ausliefern. In 3-5 Jahren sehen wir uns bereits in vielen Teilen Europas, um auch grenzüberschreitend Umzüge flexibler zu gestalten.

RMS: Wie siehst Du den Gründungsstandort Rhein-Main? Ist die Region eine gute Gegend für Startups?

Das Rhein-Main-Gebiet, insbesondere der Raum Frankfurt, ist der ideale Standort für unsere Möbelvermietung. Durch die steigenden Immobilienpreise, auch in Folge des Brexits, wird der Möblierungszuschlag weiterhin zunehmen. Da liegt es an uns, besonders auch Studenten im Raum Frankfurt, die nicht dieselben finanziellen Möglichkeiten haben wie zum Beispiel Bänker, auf unsere Möbelvermietung aufmerksam zu machen. In Frankfurt entsteht außerdem eine große PropTech Community, die es für uns besonders attraktiv macht, hier auch strategische Partnerschaften zu schließen.

RMS: Gibt es irgendeinen Tipp, den Du anderen Gründern mit auf den Weg geben möchtest?

Wichtig ist es für seine Idee zu brennen, denn das ist die größte treibende Kraft. Kunden werden sich automatisch davon angezogen fühlen. Um mit Passion gründen zu können braucht es mehr als nur eine Idee. Gründer sollten sich genau über das grundlegende Warum Gedanken machen. Es reicht nicht, ein gutes Produkt auf den Markt zu bringen. Die Kunden müssen spüren, dass das Unternehmen an einer bedeutsamen Vision arbeitet. Jeder der sich davon inspirieren lassen möchte, sollte Simon Sinek’s TED Talk gesehen oder das Buch „Start With Why“ gelesen haben.

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